Dass die Screwballkomödie noch lange nicht tot ist, möchte uns KOCH FILMS mit einer starbesetzten Komödie beweisen, die auf einem bereits 1941 geschriebenen Broadwaystück basiert. Dieses wurde erstmals im Jahr 1945 verfilmt und hierzulande unter dem Titel Geisterkomödie veröffentlicht. Ob die Neuverfilming altbacken oder nicht wirkt, kläre ich im Artikel. Alles andere als altbacken ist allerdings die Besetzung, die mit Schönling Dan Stevens, sowie seinen nicht weniger attraktiven Kolleginnen Isla Fisher und Leslie Mann und beeindruckend besetzt ist. Schauspiellegende Judi Dench rundet den Cast ab. Beste Vorraussetzungen also für einen vergnüglichen Filmabend.

Originaltitel: Blithe Spirit

Regie: Edward Hall

Darsteller: Dan Stevens, Leslie Mann, Isla Fisher, Judi Dench, Aimee-Ffion Edwards, Julian Rhind-Tutt, Emilia Fox

Artikel von Christian Jürs

England im Jahr 1937. Der erfolgreiche Buchautor Charles Condomine (Dan Stevens) leidet seit dem Dahinscheiden seiner geliebten Ehefrau Elvira (Leslie Mann) unter einer Schreibblockade. Blöd für ihn, denn seine neue, reiche und durchaus arrogante Frau Ruth (Isla Fisher) und ihr Vater Henry Mackintosh (Simon Kurz) erwarten Ergebnisse. Der möchte als erfolgreicher Filmproduzent Charles letzten Bestseller nämlich verfilmen lassen und befindet sich bereits in der Vorproduktion, doch Charles hat noch nicht ein einziges Wort zu Papier gebracht.

Eines Abends, beim Besuch der magischen Show von Madame Arcati (Judi Dench), die vorgibt, mit Toten kommunizieren zu können, kommt ihm die Idee zu einem brandneuen Stoff, den er seinem Schwiegervater unterbreitet. Dieser ist von der Idee eines Krimis, in dem die Hauptfigur bereits ermordet wurde und über ein Medium in unsere Welt dringt, um den Fall aufklären zu können, begeistert. Also lädt Charles Madame Arcanti zu einer Privatvorführung, die scheinbar, bis auf ein wenig Tischerücken, ebenso erfolglos bleibt wie die zuvor besuchte Vorstellung. Doch die alte Dame ist keine Schwindlerin und so taucht plötzlich, nur für Charles sichtbar, seine dahingeschiedene Elvira wieder auf und hat auch nicht die Absicht, wieder zu verschwinden. Im Gegenteil, sie möchte ihren Ex-Mann wieder für sich gewinnen und hilft ihm gar, seine Schreibblockade zu überwinden. Sehr zum Leidwesen von Ruth, die ihren Mann ebenfalls nicht kampflos aufgeben möchte…

Stolze 80 Jahre hat das Bühnenstück Blithe Spirit von Noël Coward mittlerweile auf dem Buckel, erfreut sich im Heimatland England aber immer noch großer Beliebtheit und wurde einst auf dem Broadway rauf und runter gespielt. An die Filmversion von 1945 hingegen erinnert sich kaum noch jemand. Warum also nicht eine Neuverfilmung wagen, dachte sich Serienregisseur Edward Hall (Downton Abbey / Spooks). Mit einem tollen Cast an seiner Seite konnte eigentlich nichts schiefgehen. Hier und da wurde an der Geschichte gefeilt und die Frauenrollen zu stärkeren Charakteren als noch anno 1941 ausgearbeitet. Auch einige Filmgags, wie den jungen Alfred Hitchcock mit einzubinden, dürften damals noch nicht vorhanden gewesen sein. So manche Logiklücke bleibt allerdings vorhanden. So flimmert Elvira anfangs noch beim ersten Erscheinen, um etwas geisterhaftes zu simulieren und beim Versuch Charles eine Backpfeife zu verpassen, greift sie ins Leere. Wenige Filmminuten später ist dies jedoch bereits vergessen und Elvira erscheint uns ganz normal und kann auch Dinge bewegen und sogar mit Charles eine Nummer schieben. Das größte Problem von Da scheiden sich die Geister ist jedoch, dass für eine Screwball-Komödie zu wenig Gags vorhanden sind. Der Cast bemüht sich zwar redlich und spielt herrlich überdreht auf, so richtig witzig wird´s aber leider nicht. Auch, wenn ständig irgendwas passiert, plätschert der Film so vor sich hin bis zum relativ vorhersehbaren Ende. Trotzdem können Fans altmodischer, britischer Komödien einen Blick wagen, schon, weil allein der Cast es wert ist.

Bild- (2,39:1) und Tonqualität (Deutsch und Englisch in DTS-HD Master Audio 5.1 oder Dolby Digital 5.1) sind hervorragend. Die Synchronisation ist ebenfalls spitze und alle Hauptfiguren haben ihre Stammsprecher verpasst bekommen. Im Bonusbereich der DVD und Blu-ray findet man Intervews, Featurettes, Trailer etc. Ein Wendecover ohne FSK Flatschen ist ebenfalls vorhanden, wie üblich bei Koch Films.

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