Unverhofft kommt oft! Mitte Mai erschien der – zu dem Zeitpunkt – neueste Actionkracher mit Gerard Butler im hiesigen Heimkino. Ich war heiß auf den Streifen, zumal dieser an der Kinokasse eine unerwartet gute Performance hinlegte. Also bestellte ich ein Rezensionsmuster, welches mir auch prompt bestätigt wurde. Erhalten habe ich allerdings nix. Also kaufte ich mir den Actionkracher aus dem Hause LEONINE STUDIOS nach Erscheinen auf Blu-ray, schaute den Film und – Achtung: Spoiler – bereute den Kauf keineswegs. Vor ein paar Tagen dann fischte ich einen Umschlag aus meinem Briefkasten; eine Rezensions-DVD von Plane. Da war wohl die Schneckenpost unterwegs. Egal, ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Hier also meine Kritik.

Regie: Jean-François Richet

Darsteller: Gerard Butler, Mike Colter, Tony Goldwyn, Daniella Pineda, Fernando Chang, Paul Ben-Victor

Artikel von Christian Jürs

Gerard Butler ist eine der letzten Konstanten des Oldschool-Actionfilms, der es noch durchgehend in die Lichtspielhäuser schafft. Höhepunkt dieser Krawallära für den 300-Star dürfte Antoine Fuquas spaßiger Reißer Olympus has Fallen gewesen sein. Alles, was danach kam, war solide Actionkost, wie der kürzlich im Kino gestartete Kandahar. Plane von Regisseur Jean-François Richet (Blood Father) aber ließ den Recken zur alten Form zurückkehren, zumal das Drehbuch sich als knallbunte Wundertüte, gespickt mit der ein- oder anderen Überraschung entpuppt. Deshalb rate ich jedem, der den Film noch nicht gesehen hat, den Trailer keinesfalls zu sichten und den folgenden Absatz zu überspringen (auch wenn ich mich so spoilerfrei wie möglich ausdrücken werde).

Einst war er ein angesehener Pilot. Doch weil er einen aggressiven Passagier mit couragiertem Eingreifen ins Land der Träume geschickt hat, muss Brodie Torrance (Gerard Butler) für die zweitklassige Fluggesellschaft Trailblazer altersschwache Maschinen auf unbeliebten Strecken fliegen. So wie an diesem Neujahrstag, an dem er mit seinem Co-Piloten Samuel Dele (Yoson An) einen nur gering gebuchten Flug von Singapur nach Tokio durchführen muss. Unter den lediglich 14 Passagieren befindet sich auch der wegen Mordes verhaftete und vom FBI begleitete Louis Gaspare (Mike Colter). Doch der bereitet, im Gegensatz zum Wetter, keine größeren Probleme.

Und so gerät die Maschine in ein schweres Unwetter, dass durch einen Blitzeinschlag sämtliche Elektronik an Bord ausfallen lässt und das Flugzeug in wenigen Minuten zum sicheren Absturz bringen wird. Doch Torrance behält die Nerven und bringt das Teil mit einer unsanften Notlandung auf den Boden zurück. Doch damit ist die Gefahr keinesfalls gebannt, denn das vermeintlich rettende Land entpuppt sich als südphillipinische Insel Jolo, auf der brutale Separatisten das Sagen haben und Fremde zwecks Geiselnahme in ihre Gewalt bringen. Da die Maschine ohne Strom ist, entschließt sich Torrace, die Insel nach einem Telefon abzusuchen – gemeinsam mit dem Gewaltverbrecher Gaspare.

Gerard Butler spielt, was er immer spielt, nämlich den sympathischen Helden, der seiner Tochter versprochen hat, zeitig heimzukommen (ähnlich wie im kürzlich im Kino gestarteten Thriller Kandahar). Eine Überraschung, wie in Gesetz der Rache, bleibt hier also aus. Das macht aber nix, denn a) sieht man dem sympathischen Raubein gerne beim Ärschetreten zu, b) ist er diesmal nicht allen und c) versteht Regisseur Jean-François Richet (Das Ende – Assault on Precinct 13) sein Actionhandwerk mit Bravour.

Hinzu kommt, dass diese relativ kleine Produktion mit besseren CGI-Effekten aufwarten kann als so mancher Superheldenkracher neueren Datums. Dann ist der Film mit unter zwei Stunden Laufzeit auch vollkommen von Leerlauf befreit und bietet in den zahlreichen Actionszenen auch noch eine angenehme Härte.

Bild- und Ton sind, sowohl bei der vorliegenden Blu-ray als auch, mit Abstrichen bei der DVD, sehr ordentlich. Die 4K-Scheibe dürfte hier noch einiges mehr herausholen. Als Bonus gibt es Featurettes und Trailer. Ein Wendecover ohne FSK-Logo ist leider nicht vorhanden.

Alles in allem rockt Plane gewaltig. Ein Sequel mit dem Namen Ship ist angekündigt und kann gerne kommen, sofern der Film kein Speed 2 – Cruise Control wird.

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