Es war erst vor weniger als einem Wimpernschlag, dass der selbst mit reichlich ideologischem Brimborium im Gepäck ausgestattete Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein angesichts der 1961 schon wieder gut sichtbaren rechtsnationalen Tendenzen im Lande feststellte, dass man diesem Volk (den Deutschen/ ed.) die Demokratie nur mit dem Knüppel einbläuen wird können. – Eine Horrorstory? In gewisser Weise ja. – Also widmen wir für die Feingeister in der Leserschaft mal den Erlkönig von 1782 um. Dichter & Denker Johann Wolfgang von Goethe schrieb: „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; doch bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!“. – Sind wir eigentlich darauf vorbereitet, uns irgendwann schützend vor das eigene Grundgesetz, unsere Verfassung, werfen zu müssen?

Ein Essay von Manuel Hinrichs

Na, da taumeln wir ja wild herum.

Die Ernüchterung zuerst: „Nichts ist so schwer, wie ein geordneter Rückzug aus unhaltbarer Position!“. Dieser schmissige Einzeiler von Generalmajor Carl Phillip Gottlieb von Clausewitz fiel mir just in jenem Moment ein, in welchem ich versuchte, mein Monokel aus der Suppe zu fischen.

Auch wenn meine Dienstzeit als Soldat der Bundeswehr bereits 35 Jahre zurücklag, wurde mir klar, dass diese kleine militärische Weisheit irgendwann sogar meinen Text betreffen würde. Mag bei einem einfachen Verlust der Sehhilfe in ein flüssiges Lebensmittel ja normalerweise nicht die Gefahr bestehen, gleichzeitig auch die inneren und äußeren Feinde, sowie sonstigen Dämonen aus dem Blick zu verlieren, stand der The Doors Passus „The End“ leider aber diametral zu den mehreren hundert komplexen Fragen, die in den letzten zwölf Wochen aufgeworfen wurden.

Hilfe bot sich da meist nur noch in Form eines Havarie Starts aus meinem Kopf an. Immer, wenn ich des Wahnsinns fette Beute zu werden drohte, dachte ich an die erhabene Würde eines Sir Peter Ustinov, wahlweise im Tropenanzug (Tod auf dem Nil / 1978) oder im Badeanzug (Das Böse unter der Sonne / 1982), und –flupp– hatte ich alles wieder unter Kontrolle. Dachte ich.

Denn leider erreichte ich meine Anflugziele nicht immer komplett und vollständig und so wurde dieses als „Filmisches Psychogramm“ angedachte Projekt eher eine Art „Schienenersatzverkehr“, mit welchem ich ja nicht zuletzt mir selbst zu erklären versuchte, warum die Unterhaltungsformate in diesem Land voller selbsternannter und selbstgewisser Schieds- und Scharfrichter meistens so wenig energetisch, leidenschaftlich und ambitioniert sind.

Auf der Suche nach Qualität stieß ich bei meinen Recherchen wirklich immer auf viel zu schnell in die Welt gewürgte, meist aber eher mir verächtlich vor die Füße gespuckte „Meinungen“, sowie auf impulsives „Schwarz/Weiß“-Denken ohne jegliches fundiertes Interesse an den psychologischen und philosophischen Ansätzen oder gar dem erzählerischen Anliegen.

Klar, auch ich tappte sehr oft sehenden Auges in die Falle der Oberflächlichkeit und nutzte meine Analogien und Metaphern alleine schon deswegen, um weitere Gedankenketten auszulösen, obwohl auch ich natürlich wusste, dass die mitunter daraus resultierenden „originellen“ Ideen, für alle anderen nur ein Zeichen von gestalterischer Schwäche sein würden. Ohne irgendeinen Garanten auf einen nennenswerten Fortschritt in der Sache war es aber immer das Risiko wert.

Natürlich war es nicht mein primäres Ziel, einen literarischen Weitwurf für Literaturprofessoren zu schreiben. Aber es sollte schon ein Gegengewicht zum „Zeitgeist“ der fettgedruckten Überschriften, Schlagworte und „Hashtags“ sein, ein immerwährender Schlag in die schäbige Fresse der Ungeduld und der viel zu kurzen Aufmerksamkeitsspannen, ein Gegenentwurf zum stumpfen Krächzen und Kreischen des üblichen destruktiven „Daumen hoch / Daumen runter“-Diktats jener „Simple Jacks“, welche im Büro, im Jugendzimmer oder in leidlich ausgebauten Dachböden ihrer Mittelstands-Einfamilienhäuschen so tun, als ob der römische Imperator Kaiser Nero himself an der Tastatur sitzen würde.

Und nicht zuletzt ging es mir immer auch um das Gefühl, das ich beim Schauen eines filmischen Produktes hatte. Bedeutet: Nahm es mich mit? War es überzeugend? War ich überzeugt? Trug das Produkt sein Herz gar am rechten Fleck? Ist es überhaupt dezidiert in Worte zu fassen, was einen „guten“ Film ausmacht? Und wenn ja, nach welchen Maßstäben? Und nutzen wir dafür eigentlich alle dieselben Maßstäbe? Was ist hierbei eigentlich der kleinste gemeinsame Nenner?

Und welchen Einfluss hat unsere Geschichte, unsere Sozialisation?

Ich musste es wirklich nachlesen, weil ich es verdrängt hatte: Als im Januar 1973 die US-Version der Sesamstraße erstmals in Deutschland ausgestrahlt wurde, wurde sie vom Bayerischen Rundfunk boykottiert, weil Bayern eine „Kulturelle Überfremdung“ deutscher Kinder befürchtete. Und zwar wegen der multikulturellen Darstellungen mit dunkelhäutigen Schauspielern. Holla die Waldfee!

Und bei mir? Als ich 1978 zum Beispiel die Kinderserie Es war einmal der Mensch schaute, brannte sich die Titelmelodie in Form der ersten Strophe des Liedes 1000 Jahre sind ein Tag von Udo Jürgens ganz offenbar in mein Gehirn ein. Im Rahmen einer TV-Übertragung der Böhmermann-Konzert-Tour vor einigen Jahren hörte ich das Stück zum ersten Mal seit über vierzig Jahren in einer Interpretation des Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld wieder und es trieb mir aus irgendeinem Grund eine Träne in die Augen. Ein Schlüsselmoment, welcher zum Beginn einer Sammlung von Anekdoten wurde, die teilweise in diesem Essay eine Verwendung fanden.

Nach nunmehr vielen „originellen“ Wochen am Seziertisch auf der Suche nach der Seele des deutschen Filmes, suchte ich nicht nur in anderen Räumen und Ländern nach Hinweisen auf ihren Verbleib, sondern verbrauchte auch noch Unmengen von Mullbinden, Skalpellen, Arterienklemmen und Formaldehyd am Objekt selbst. Nach relativ kurzer Zeit war aber festzustellen, dass es im deutschen Filmkörper offenbar wirklich eine nicht zu leugnende Leerstelle gibt. Und deshalb bietet sich nun mal ein kleiner Blick in den Abschlussbericht an.

Eines vorweg: Eine wie auch immer angelegte Seele war nicht auszumachen, aber es gibt Hinweise auf die Ursache und den Zeitpunkt des Todes. Natürlich gibt es immer Restzweifel, aber ich denke, dass man das Versagen der deutschen Filmkultur auf drei potenzielle Gründe herunterdampfen könnte:

Erstens: Uns fehlen schlicht die die nötigen psychischen Voraussetzungen, eine Geschichte in jeder Hinsicht überzeugend und filmisch zu erzählen.

Zweitens: Ob die Zuschauerschaft hierzulande nun glaubwürdige Geschichten abgeliefert bekommt oder nicht, ist ihr einfach egal, weil sie im Grunde nicht behelligt werden will, und filmische Unterhaltung sowohl als Fluchthelfer, als auch als „Distance-Control“ nutzt. – Und die hiesige Filmwirtschaft hat sich schlicht darauf eingestellt.

Drittens: Da es in deutschen Filmen und Serien nicht zuletzt immer wieder auch an schlecht geschriebenen Dialogen und ihren Interpretationen hapert, macht es nach längeren Überlegungen den Eindruck, als ob wir nach 80 Jahren immer noch Angst vor der Wirkmächtigkeit mitreißender und charismatischer Worte haben. Und somit vor ihrer Fähigkeit, von ihnen manipuliert zu werden.

Alle bisher gesammelten Indizien würden eigentlich nur diesen Schluss zulassen. Wahrscheinlich haben wir es aber mit einer Melange aus allen drei Gründen zu tun. Als Resultat entstehen hierzulande jedenfalls tranige Film- und Serienprodukte mit unterkomplexen Klischee-Filmfiguren, die sich schlicht und ergreifend weigern, die Zuschauerschaften auch mal mit glaubhaften, psychologischen (Un-)Tiefen zu unterhalten, mit Wahrhaftigkeit. Allerdings könnten unsere Film- und Serienprodukte auch deshalb so oft mit der heißen Nadel gestrickt sein, weil das für eine gewisse Qualität nötige Geld an anderer Stelle ausgegeben wird.

Speziell in diesem Zusammenhang war es sehr auffällig, wie kritiklos große deutsche Leitmedien mit diesem Umstand der mangelnden Erzeugerqualität umgegangen sind und auch nach wie vor umgehen. Und zwar so sehr, dass man da unwillkürlich an sich selbst befruchtende (wirtschaftliche) Abhängigkeiten denken muss. Wäre es da eine gute Idee, wenn eine Krähe der anderen ein Auge aushacken würde? Tja, ich denke eher nicht.

Dennoch meine ich hier nicht die lobhudelnden Filmkritiken des Feuilletons bezüglich einzelner deutscher TV-Filme, sondern das generelle Infragestellen der formalen Bedingungen und Umstände, in welchen hier Filme entstehen. Auch das Infragestellen der dargebotenen Qualität.

Wie sollten aber auch Zweifel entstehen, wenn weiterhin in schöner Regelmäßigkeit Film- oder Serienleckerli, Aufmerksamkeitsboni oder Vorteilskekse aus dem Fütterungsautomaten purzeln? Wen schert schon die Qualität, wenn er satt ist? Oder die Arbeitsbedingungen an einem Filmset?

Der über so manchen Produktionen wie ein Damokles-Schert hängende Machtmissbrauch?

Wenn der Fütterungsautomat ständig nachgefüllt wird, reicht es halt aus, wenn man seine Papier- oder Internetseiten mit „Content“ füllen kann, um dann hin und wieder „vollkommen überrascht“ Krokodilstränen zu vergießen, wenn unliebsame Wahrheiten „plötzlich und unerwartet“ an die Oberfläche kommen.

Liebe Leute, als jemand, der an einen freien Journalismus glaubt: Irritiert es eigentlich nur mich, wenn es den bereits verbrannten Blitzwürfeln unter den (Film-) Journalisten offenbar ausreicht, sich mit großem Gestus zu empören, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, anstatt vielleicht schon mal im Vorfeld nachzufragen, warum der Brunnen ungesichert ist?

Arbeit nach Vorschrift aka Gleichgültigkeit aka Ignoranz zieht sich ja wie ein roter Faden durch die bisher abgehandelten Jahrzehnte und sie scheinen erst dann zu verschwinden, wenn es einem der Beteiligten an seine Geldtruhe geht.

Eine Geldtruhe! Da bieten sich ja glatt ein paar Gedanken zum Reizthema „Rundfunkbeitrag“ an.

Ich will Euch nicht anflunkern. Immerhin nutze ich auch heute noch regelmäßig die Programme des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks und richte nach wie vor meine Tagestermine an den Anfangszeiten einzelner Sendungen aus. Alles andere regelt dann mein Festplatten-Recorder.

Dennoch könnte man schon die Frage stellen, ob es wirklich so viele separate Länderanstalten braucht und gefühlt hunderte von Sparten-Radiosendern geben muss. Auch die Unabhängigkeit der Anstalten ließen sich bestimmt noch um einiges verbessern. Angemerkt seien hier die manchmal schon ein wenig fragwürdigen Zusammensetzungen des Rundfunkrates aus Kirchenvertretern und Parteimitgliedern, obwohl das Gros der Zuschauer weder Mitglied des einen noch der anderen Vereine sind. Eine diversere Durchmischung halte ich also für eine gar nicht so schlechte Idee. So weit, so gut.

Aber: Das Öffentlich-Rechtliche System ist durchaus auch als verfassungskonforme Firewall gegen den Einfluss von Einzelpersonen mit fragwürdigen politischen Agenden zu betrachten. Je mehr Bundesländer beteiligt sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme der Sendelizenzen durch am gesellschaftlichen Chaos interessierte Kräfte.

Im Zeitalter der globalen Reichweite des Internets mutet das natürlich etwas rückständig an aber das Internet ist ja auch kein Bestandteil des Deutschen Grundgesetz. Ich verstehe den Rundfunkbeitrag daher auch als eine Art Sicherheitsleistung, einen nötigen Beitrag zur Sicherung eines durch das Grundgesetz legitimierten Organs und nicht zuletzt auch der Solidargemeinschaft. Tatsächlich haben wir alle zusammen schon mehr Geld für größeren Blödsinn ausgegeben. Und immerhin werden ja auch die Steuern jener Bürger für den Landschafts-, Straßen- und Schienenbau und sonstigen Infrastrukturprojekten verwendet, die weder in den Stadtpark oder -wald gehen nicht auch mit dem Auto oder der Bahn fahren.

Haben „Beitrags-Empörte“ denn nun eigentlich Recht, wenn sie die Rundfunkbeiträge als „unfaire Gängelung“ bezeichnen oder generieren sie, ganz im neoliberalen Geiste, nur Aufmerksamkeit und Reichweite, um ein „Framing“ zu setzten, die Deutungshoheit zu erlangen, Chaos zu stiften, indem sie kleine Puzzleteile auf dem Weg zur Abschaffung des Rechtsstaates in Frage stellen?

Ich will ja niemandem zu nahetreten aber angesichts dessen, wie groß beispielsweise der Anteil ist, der von den Rundfunkbeiträgen in die Finanzierung der TV-Übertragungsrechte weltweiter Fußballevents fließen, ich aber Null Interesse an Fußball habe, hält sich mein Mitgefühl über die gefühlte „unfaire Gängelung“ von Gedanken nicht zu Ende denkenden Hornochsen extrem in Grenzen. Insbesondere, weil wir es hier schon wieder mit der altbekannten Opfererzählung „Warum ich?“ zu tun haben, welche sich, wenig überraschend, schon wieder aus unserem Lieblingsspiel Segregation, speist: „Wir“ und „Die Anderen“!

Warum dieses Spiel inakzeptabel ist, hatten wir ja schon in den vorherigen Teilen dieses Essays ausführlich festgestellt: Gerade in diesem speziellen Land gibt es ja kaum etwas, was so destruktiv ist, wie Neid und Missgunst, gerne auch in Gestalt diverser „spaziergehender“ Verfassungsfeinde.

Da ich aber ein Freund von angemessen großen „Gegengewichten“ bin, bietet sich hier natürlich immer die Effizienz und Effektivität einer siebenläufigen 30mm General Electric GAU-8/A Avenger Gatling Maschinenkanone von sechseinhalb Metern Systemlänge und aufmunitionierten 1,8 Tonnen Gesamtgewicht an. Nicht nur im Einsatz gegen „Wandervögel“ dürfte dieses System ähnlich destruktiv sein. Dies aber bei unschlagbarer Effizienz und Effektivität.

Peace through superior firepower?“ Was zum Teufel…, das war unerwartet… ähm… direkt und unnötig brutal.

Ich glaube nicht, dass Wilhelm Busch an soetwas gedacht hatte, als er sagte, dass der Frieden bewaffnet sein muß! Denke ich. Also… nehme ich an. Oder vielleicht doch? Fuck, ich weiß es doch auch nicht.

Bei Graptars Hammer, wie kriegen wir denn diese Allmachtsfantasie wieder eingefangen, den Testosteronspiegel wieder gesenkt? Die Realität unterdrückt? Moment… Memo an mich selbst: IMMER nach oben, NIEMALS nach unten treten!

Ich hab’s: Für den Anfang strafen wir den Dichter & Denker Heinrich Mann (Der Untertan) endlich einmal Lügen und pissen einfach mal dreist einem Heiligtum ans Bein.

Merke: Wirklich nur ein absolut eierloser Affe tritt nach unten! Dazu später mehr.

Für den Anfang sollte man die gebührenfinanzierte Subventionierung für die Übertragungsrechte von Fußball- und sonstigen Sportevents stoppen und diesem ganzen korrupten Funktionärspack endlich mal die Geschäftsgrundlage entziehen. BAM. So, jetzt ist es raus.

Warum? Na, dann wäre endlich mal genügend Geld für eine hohe Film- und Serienqualität vorhanden. Und für Leute, die Ahnung von der Materie hätten? Und als Yps-Gimmick könnte man vielleicht sogar… psst.. die Beiträge senken! Was?? Die Beiträge senken?? Psst.. genauuu!

Nicht auszuschließen, dass Fußballevents unter diesen Bedingungen des Geldmangels dann nur noch mit drei Kameras abgefilmt würden: Eine Kamera hinter jedem Tor und eine, die in der seitlichen Totale das ganze Spielfeld erfasst.

Puh, nicht auszudenken, was in diesem Land los wäre: Vereine samt ihrer Russischen und Arabischen Inhaber, Fanclubs, normale Fans und Hooligans würden im Schulterschluss mit chinesischen Sport- und Fanartikelherstellern auf die Straße gehen, um gegen den versiegenden Geldstrom zu protestieren.

Würden wir wirklich in einer Welt leben wollen, in welcher Cristiano Ronaldo gezwungen wäre, seine… schnief… Bugatti-Supercar-Sammlung zu verkaufen und auf der Straße leben müsste? Oder Franck Ribery in Zukunft ohne goldüberzogene Steaks leben und auf Tiefkühl-Schnitzel umsteigen müsste? Was auch immer wir uns vorstellen würden, es würde noch viel schlimmer kommen.

Qatar müsste seine seit der 2022er Fußball-WM ungenutzten und auf dem Blut von Arbeitern gebauten goldenen Stadien und glitzernden Stadtteile wahrscheinlich von den ärmsten Bewohnern dieses Planeten wieder abreißen lassen, um stattdessen auf demselben Areal für.. hust.. schlappe 500 Milliarden Dollar das abgetaute Wasser des Großen Aletschgletscher originalgetreu wieder einzufrieren. Sie würden Streetart-Künstler Banksy einladen, der am Fuße des neuen „Lang lebe Qatar“-Gletschers „heimlich“ eine kapitalismuskritische „Think global- act local“-Palmenoase draufsprühen dürfte. In Blutrot! Terrorfinanzierung und 17% der Volkswagen AG reichen als Standbein ja nicht aus.

Halt, Stopp! Heißt das etwa, dass man den Terrorismus finanziert, wenn man einen neuen VW ID7 bestellt? Mir ist ganz schummerig, aber irgendwie muss man als Weltenretter ja zur Arbeit kommen.

Egal, die Politik würde sich jedenfalls auch lauthals einmischen und Christian Lindner würde in einer Pressekonferenz bei Markus Lanz das Land finanziell und moralisch für Bankrott erklären und verächtlich lächelnd sagen, dass man ja nicht auf ihn hören wollte, während Markus Söder in derselben Sendung sein neues dreisprachiges Buch „Mein Bayern – Wie ich im Alleingang den Fußball rettete“ bewerben würde. Und der ehemalige Star-Influencer Gianni Infantino wäre aus seiner Haft im Gefängnis in Soweto zugeschaltet, aus der er wahrscheinlich einiges aus der Gefängnisnäherei zu berichten wüsste.

Mal ehrlich: Wenn ein großes Fußballspiel nur von drei TV-Kameras gefilmt würde, und aus Geldmangel vielleicht nur drei Spieler je Mannschaft hätte, bei gleichbleibender Größe des Spielfeldes, dann würden sich die Fußballfans wohl vollkommen zu Recht nicht ernst genommen fühlen. Sie hätten wohl schon irgendwie ein… hm… etwas unbefriedigendes Gefühl.

Nebenbei bemerkt: Es wäre exakt dasselbe unbefriedigende Gefühl, wie es sich standardmäßig beim Fernsehzuschauer einstellt, wenn er erzählerisch unterentwickelte und oftmals auch handwerklich unterdurchschnittliche deutsche Film- und Serienprodukte anschauen und beklatschen soll. Aber selbst wenn wir hier zufällig richtig liegen sollten und unsere Probleme in der Film- und Serienproduktion lokalisiert hätten, dann wäre ja trotzdem noch nichts gewonnen. Es würde ja immer noch an einer vielfältigen handwerklichen Infrastruktur fehlen, d.h. den filmischen(!) Ausbildungen aller Beteiligten und nicht zuletzt an der für die Produktion nötigen Technik und den finanziellen Mitteln.

Als ob das alles noch nicht genug wäre, würde es auch dadurch erschwert werden, dass dem Durchschnittsdeutschen die Risikobereitschaft ja auch nicht gerade in die Wiege gelegt wurde, wie wir schon mehrfach festgestellt hatten. Ein Umstand, den seinerzeit bekanntlich auch schon Wladimir Iljitsch Lenin erkannt hatte, als er von einer sich anbahnenden Revolution in Deutschland Kenntnis erhielt:Das wird nie etwas! Wenn die Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich vorher eine Bahnsteigkarte!“.

Ich weiß natürlich, dass es Passagen in diesem Text gibt, die den Eindruck erwecken, als ob ich wütend oder fatalistisch auf die deutsche Film- und Fernsehlandschaft schauen würde. Tatsächlich habe ich hauptsächlich nur ein Interesse. Nämlich, dass wir, gottverdammtnochmal, endlich unser eigenes Gehirn benutzen und unser aller „Special Interest“ endlich – endlich – endlich einen Schritt nach vorne macht.

Bevor also irgendjemand auf den Gedanken kommt, dass ich ihr/ihm, ihren/seinen Lieblings-Tatort nicht gönnen würde, so sei ihr/ihm gesagt, dass auch ich den Tatort und den Polizeiruf 110 durchaus schaue, allerdings immer abhängig vom Inhalt der erzählten Geschichten und nicht vom Ermittlerteam.

Und in diesem Zusammenhang fiel mir der hessische Tatort vom 10. September 2023 mit dem Titel Erbarmen. Zu spät. besonders positiv auf.

Warum? Nun, weil er über längere Strecken so ganz anders war als das übliche Schema F Tatort-Konzept. Man hatte sich nämlich „Genre“ getraut. Dass nach der Erstaufführung dieses Tatorts die Kommentare der Zuschauer dann von „bester Tatort ever“, bis „schlechtester Tatort ever“ reichten und es dazwischen nichts gab, war eine Bestätigung dafür, dass die Macher hier mutig vorangeschritten waren.

Den Dämpfer aber zuerst. Ja, auch dieser Tatort war natürlich ein Standardprodukt mit TV-Look, einer TV-Erzählung und mit den üblichen dahingeschlunzten Ermittlerdialogen.

Aber ich konnte mich wirklich nicht mehr daran erinnern, wann ich bei einem Tatort vorher jemals(!) das Gefühl von Spannung verspürt hätte. Und ich schaue ihn erschreckenderweise ja nun auch schon über 45 Jahre! Einige Leserinnen und Leser werden sich bestimmt noch an die damaligen Kommissare Klaus Schwarzkopf, Karin Anselm, Hansjörg Felmy oder Jörg Hube erinnern.

Im Tatort: Erbarmen. Zu spät. konnte man jedoch immerhin schon mal stellenweise sehen, dass zumindest das Handwerk des Szenenbildes und der Dramaturgie beherrscht wurde. Und so lieferte er eine wirklich gute Atmo, gute Einstellungen und ein ideenreiches Outdoor-Szenenbild, beleuchtet von Spots. Kamen diese gerade mal nicht zum Einsatz, wurden die Drehorte (nächtliche Wiesen und Felder) durch Kfz-Scheinwerfer und Taschenlampen erhellt, was das Sichtfeld nochmals erheblich einschränkte. Die Atmo ging somit einen Schritt weiter, als es in diesem Rahmen sonst üblich gewesen wäre.

Aber auch die Thematik (Vorsicht: Spoilergefahr!) bewegte sich endlich mal jenseits der üblichen Ansätze.

Hier war es ein Zeuge, der des nächtens auf einem Feld wohl einen Mord beobachtet hatte. Er meldete sich bei der Polizei, die dann noch in derselben Nacht in einem Konvoi aus mehreren Fahrzeugen und Streifenwagen mit ihm rausfuhr um den Ort des Geschehens zu suchen. Da nachts aber alle Katzen grau sind, fuhr der Konvoi bei stockfinsterer Nacht Feld um Feld, sowie Waldrand um Waldrand ab.

Und dann passierte es. Einzelne Polizisten am Bildrand, also außerhalb des Fokus des Zuschauers, fingen fast unmerklich an, Blicke untereinander auszutauschen. Blicke, welche nur um Nuancen länger waren, als man sie in einer solchen Situation erwarten würde. Hierdurch stellten sich nicht nur beim Zuschauer ganz subtil erste Zweifel ein, ob es wirklich eine gute Idee des Zeugen war, seine Sichtung bei der Polizei zu melden.

Verstärkt wurde dieser Eindruck insbesondere immer dann, wenn die Protagonisten sich auf der Licht/Schattengrenze im Halbdunkel bewegten, ihre Gesichter angeschnitten wurden und durch ihre angespannten Kopf- und Körperhaltungen glänzen konnten, ihre wortlose Kommunikation aus subtil lauernden Blicken in die Runde zugelassen wurde.

Wenn dazu noch mit den Brennweiten der Objektive gespielt wurde, man stelle sich hier das Spiel mit Vorder- und Hintergründen, Schärfen und Unschärfen vor, führte es zu einem erheblichen Ansteigen des Levels einer fühlbaren, aber nicht greifbaren Bedrohung.

An speziell diesen Stellen der Erzählung, befand sich dieser Tatort durchaus auf dem höchsten in Deutschland denkbaren Spannungsniveau. Und alleine das war aller Ehren wert.

Gut, zumindest bis zu jenem Zeitpunkt, als die Produktion der Mut verließ.

Sobald die Kommissare nämlich, für die Situation vollkommen unglaubwürdige, theatralisch geschriebene Texte aufsagen mussten, die man wohlwollend nur als handwerkliches Unvermögen unerfahrener Autoren erklären könnte, wurde die bis dahin durchaus überzeugende Dramaturgie ohne Not auf den üblichen deutschen Krimistandard heruntergeschrumpft. Einmal mehr war eine deutschsprachige Film-Produktionen aufgrund ihrer allzu offensichtlich künstlich geschriebenen Dialoge nicht in der Lage, die zunächst erzeugte, und da ja noch jederzeit glaubhafte, Spannung zu halten.

Wie dem auch sei. Einem gesamtheitlich überzeugenden filmischen Produkt scheinen wir uns also weiterhin offenbar nur dann anzunähern, wenn nichts erklärt, sowie wenig oder gar nicht geredet wird, bedeutet, wenn der Film / die Serie aus sich heraus das Potential hat, mit Bildern zu erzählen und das reine Zusammenspiel von Bild, Ton und Atmo bei der Zuschauerschaft eine Wirkung entfalten kann. Kann eine solchermaßen gestaltete Erzählung ausschließlich aus sich selbst heraus Fragen aufwerfen oder gar beantworten, dann bräuchte es keine weiteren Texte, keine mit dem „Holzhammer“ vorgetragenen Dialoge. Außer enervierender Erklärungen des gerade Gesehenen hätten sie ja auch nichts Nennenswertes beizutragen, sie wären schlicht überflüssig.

Ein frei entscheidender und unabhängig agierender Regisseur hätte wahrscheinlich erkannt, dass er mit der erzeugten Atmo zufällig ein erzählerisches Geschenk erhalten hätte und von vornherein auf die erklärende Sprache verzichtet. Aber vermutlich besaß er diese Freiheit nicht.

Das ist dann leider auch das Problem des Tatort-Korsettes. Vermutlich lassen die TV-Redakteure sich von ihren Erfahrungen und den Ansprüchen eines alternden Publikums leiten, die jegliche Veränderung des Sonntagabends bereits als Affront gegen althergebrachte Traditionen betrachten würden.

Waren es nun Abschriften von Jean Jaurès oder Thomas Morus, war es ein Kalenderspruch oder doch ein Glückskeks, in welchem ich irgendwann mal las, dass Traditionen nicht bedeuten, die Asche anzubeten, sondern das Feuer zu bewahren?

Wo auch immer die Quelle dieser Weisheit lag: Ja, das Konzept des Tatorts generiert ein wohliges Lagerfeuer aus einer Zeit, in welcher Familien noch gemeinsame Zeit vor dem Fernseher verbrachten.

Weil es inzwischen aber zu einem Fernsehmonument erstarrt ist, steht dieses „traditionelle“ Format leider aber auch für einen erzählerischen „Stillstand“ und einen begrenzten filmischen Horizont. Sehr schade. Wahrscheinlich scheint es also leider erst einmal gesetzt zu sein, dass wir den filmischen „next step“ eher in anderen Ländern finden werden, ich erwähnte es ja schon.

Ich scheue mich daher nicht, es auszusprechen: Erst einmal mit den Filmfiguren warmgeworden, war im Bereich der Standard-TV-Krimiserien jede einzelne Folge der französischen Serie HIP – Ermittlerin mit Mords-IQ (bisher 3 Staffeln seit 2021) mit Audrey Fleurot kurzweiliger, als so ziemlich jeder gesendete Münsteraner Tatort.

Genauso, wie seinerzeit die britische Krimiserie Inspektor Lynley (6 Staffeln / 2001-2008) mit Nathaniel Parker, wobei ich hier inzwischen nicht mehr ganz ausschließen kann, dass es auch an seinem handgearbeiteten und dadurch extrem exklusiven dunkelroten 1969er Bristol 410 lag.

Es ist aber noch nicht alles verloren. Als Einwanderer dereinst Soljanka, Borschtsch und Piroggen, Spaghetti, Pizza und Minestrone, Döner Kebab, Börek und Baklava, Gyrospfannen, Pommes, Baguette und Hamburger in dieses Land brachten, wurde es schnell ein Teil unserer Esskultur. Warum sollten also nicht auch mal filmische Erzählungen aus anderen Ländern einen gehörigen Einfluss auf die hiesigen Erzählungen und Geschichten haben? Täglich Kartoffel-Rüben-Stampf war uns doch auch zu eintönig.

Deshalb „Hut ab“ für den Mut der Macher, den typischen Sonntags-Tatort Zuschauer zu verschrecken. Genau so macht man es! Nur so entwickelt man das Konzept sorgsam weiter!

Festzuhalten bleibt aber: Trotz aller Mängel und trotz eines erheblichen Verbesserungsbedarfs, haben wir das vielfältigste Fernsehen der Welt, das unter diesen Bedingungen möglich ist. Hierzulande geschriebene Filmerzählungen bräuchten eigentlich nur einen guten Defibrillator, eine sichere Verankerung in ihrer filmischen Realität. Die Erzählungen dürften sich keinerlei Schwächen erlauben, den Zuschauer aus der Geschichte werfen oder intellektuell unterfordern.

Was schreibe ich hier eigentlich? Intellektuell unterfordern? Habe ich vergessen, wo ich bin? Hier, wo die Einwohner schon von den Zumutungen des Lebens an sich intellektuell überfordert werden und offenbar vollkommen bewusst ihr Unterhaltungsprogramm auf den lower decks beackern?

Wie bitte? Ich übertreibe? Entschuldigung, aber hier wird es für mich schon wieder spannend.

Ich höre nämlich sehr häufig die Rechtfertigung, dass man nach einem „harten Arbeitstag“ nur noch die Füße hochlegen und sich mit Dschungelcamp, DSDS, GNTM & Co. berieseln lassen möchte.

Ja, die die Rede ist schon wieder von den vielzitierten „hart arbeitenden Menschen“ in diesem Land.

Ich möchte ja niemanden diskreditieren aber das Gros der deutschen Arbeitnehmer gießt keine Gebäudefundamente, baut keine Gerüste oder Straßen in hochsommerlicher Hitze, arbeitet nicht unter Tage im Kohle-, Erz- oder Salzbergwerk, ist weder Bäcker, Landmaschinenmechaniker oder Landwirt und steht auch nicht am Hochofen einer Stahlhütte, sondern sitzt im Büro vor einem Computer und fügt Zahlenkolonnen in Exceltabellen ein.

Und nein, natürlich habe ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass es manchmal hart ist, auch so einen Arbeitstag hinter sich zu bringen. Dass solche Arbeitstage aber grundsätzlich als Entschuldigung dafür herhalten sollen, sich nicht mit anspruchsvoller und ernstzunehmender Unterhaltung zu beschäftigen, erschließt sich mir nicht so richtig. Um eine Veränderung herbeizuführen, müssten wir uns also vor allem an die eigene Nase fassen und unser (Film-) Konsumverhalten -sprich: die Nachfrage verändern, damit sich das Angebot ebenfalls verändern kann.

Eine zugegebenerweise ultraschwere Aufgabe. In unserem Falle hieße das, dass wir über unseren Schatten springen, und uns nicht gleich immer jeden TV-Dreck anschauen sollten, der uns als Betäubungsmittel für unseren wie auch immer gearteten „harten“ Alltag auf die Leinwände gerotzt wurde.

Oder würden wir mit derselben Jovialität auch Abstriche in der Qualität von Herzschrittmachern, der Sauberkeit von Trinkwasser oder der Funktion von Kfz-Bremsen hinnehmen? Wäre es für uns etwa akzeptabel, dass drei von fünf Radmuttern am Rad fehlen? Nein, von Ärzten, Ingenieuren und Mechanikern erwarten wir schon ein hohes Arbeitsethos. Wer würde schon von einem Chirurgen am offenen Herzen operiert werden wollen, der auf € 450,- Basis angestellt wäre?

Vielleicht geht es ja nur mir so, aber wenn wir uns filmische und erzählerische Qualität nichts mehr kosten lassen, wenn niemand mehr Wert auf glaubwürdige Geschichten mit erzählerischer Qualität legt, dann wird uns sehr viel mehr verloren gehen als nur irgendein Film oder irgendeine Serie.

Denn machen wir uns bitte mal nichts vor. Wir sind nicht gefeit vor weiteren Verlusten.

Bisher verloren wir bereits so tolle Dinge wie die Geduld, die Vorfreude und die Fähigkeiten zum Zuhören, Innehalten und Schweigen. Und selbst der Glauben an die Demokratie strauchelt. Wir hören uns nicht mehr zu, schreien uns an, versuchen etwas zu sein, was wir nicht sind, sind erreichbar, wie es sich für einen anständigen Sklaven ziemt, wurden süchtig nach Aufmerksamkeit und stampfen mit dem Fuß auf, wenn wir sie nicht bekommen.

Ja, es stimmt schon. Hingerotzte Filme oder Serien hatten es immer etwas leichter, weil sie bei uns die offenen Türen der Bequemlichkeit einrannten. Sie befriedigten unser Bedürfnis, uns geistig nicht bewegen zu müssen, verschlossen dabei aber unseren Verstand und unser Herz. Sie trugen ihren Teil dazu bei, dass wir zu kritiklosen Konsumenten von Produkten mit dem irreführenden Begriff „Content“ wurden. Ähnlich, wie eine verspielte Katze dachten wir -hey, wie cool ist das denn? Ein roter Punkt! Huch… und er bewegt sich! Also brauchten wir uns selbst nicht mehr bewegen.

Stattdessen fingen wir an, endlos zu scrollen und es als Unterhaltung misszuverstehen, anstatt Fragen zu stellen, Zweifel anzumelden. Für diese Zeitdiebstähle das gleichbedeutende deutsche Wort „Inhalt“ zu verwenden, erschien aber wohl selbst uns zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es würde ja auch „Substanz“ suggerieren.

Klar ist aber auch:

Erzählerisch gute Filme oder Serien öffnen immer den Horizont. Und mit etwas Glück vielleicht sogar eine von Aldous Huxley’s Doors of Perception, jenen Pforten der Wahrnehmung, die uns ohne Drogen sonst verborgen geblieben wären.

Jim Morrison würde vermutlich zustimmend nicken und eine Flasche Jack Daniels ansetzen, bevor er völlig betrunken in die Technik fallen würde.

Fernsehen ist also immer dann besonders gut, wenn es sich etwas traut, über Grenzen hinausgeht, herumexperimentiert, überrascht, glaubwürdige nachvollziehbare Welten erschafft, die Phantasie beflügelt und zum Nachdenken anregt. Und die Filme, Filmreihen und Serien, die man als Kind gesehen hatte, haben inzwischen sogar die Funktion einer wärmenden Bettdecke. Sie geben eine Gewissheit, etwas Tröstliches.

Ob es allerdings zu meinen Lebzeiten noch ernstzunehmende deutsche Film-Produktionen geben wird, steht in den Sternen.

Offen bleibt aber auch die Frage, ob es dereinst überhaupt noch genügend Kräfte geben wird, dieses Land nicht nur gegen alle äußeren, sondern auch gegen alle inneren Feinde der Demokratie zu mobilisieren.

Grüne Ideologien und neoliberale Dogmen beschäftigen nahezu alle Meinungsmacher in diesem Land, was zu ungeheuer kräftezehrenden Scheindebatten auf Nebenkriegsschauplätzen führt, während im toten Winkel dieser Debatten inzwischen nicht nur extreme Rechte längst wieder Oberwasser verspüren, sondern auch wohlbekannte Vertreter der sogenannten christlichen Volksparteien alleine durch ihre Wortwahl, durch ihre Interpretationen der Gesetzeslagen, an den Menschenrechten, an der Menschenwürde, am Grundgesetz, und somit am Vertrauen in die Demokratie sägen. Und die deutsche Sozialdemokratie tritt auch schon wieder nach unten. Sogar schon wieder durch die Stimme eines Bundeskanzlers. Respekt für so wenig Instinkt. Das muss man erstmal hinbekommen.

Nach nunmehr insgesamt einem halben Jahr auf der (Therapie-) Couch steht für mich fest, dass das Fernsehen nicht tot ist!

War es nie!

Weil wir uns selbst aber mit zunehmender Gleichgültigkeit wahrnehmen, begegnen wir folgerichtig auch dem Rest mit zunehmender Gleichgültigkeit, lassen Sorgsamkeit vermissen.

Und das Fernsehen ist dabei nur ein Kollateralschaden von vielen.

Wieder etwas, dessen vielfältigen Werte wohl erst dann für alle sichtbar werden, wenn es nicht mehr da ist.

Ähnlich wie… hm… ja, was eigentlich?

Irgendeine Idee…? Irgendjemand…?

Sendeschluss

Ende Episode XIII

Hier geht´s zu Episode XII

Zurück zur Startseite