Ab sofort werdet Ihr Euer Glas Honig in Ehrfurcht aus dem Supermarkt tragen, denn endlich wissen wir, was Imker wirklich auf sich nehmen, um die klebrig-süße Bienenkotze den Sumsebienen zu entwenden. Kein geringerer als Kampfmaschine Jason Statham verkörpert den stahlharten Kerl, der natürlich noch wesentlich mehr draufhat, als nur Honig abzufüllen – er macht auch noch die Bösewichte reihenweise platt. LEONINE STUDIOS präsentiert den Actionkracher nach erfolgreichem Kinorun nun auch im Heimkino – und spendiert Euch gleich noch eine Blu-ray und DVD. Wie Ihr da rankommt, erfahrt Ihr im Artikel.

Regie: David Ayer

Darsteller: Jason Statham, Emmy Raver-Lampman, Bobby Naderi, Josh Hutcherson, Jeremy Irons

Artikel von Christian Jürs

Letztes Jahr gab es im Kino den Jason Statham-Overkill. Doch Meg 2 – Die Tiefe, Fast & Furious 10 und The Expendables 4 waren alles andere als Filmperlen. Einzig Operation Fortune hob sich wohltuend aus dieser Masse heraus, floppte jedoch an der Kinokasse. Anfang dieses Jahres folgte dann The Beekeeper – und der legte eine außerordentlich gute Performance an der Box Office hin und sorgte für viele zufriedene Zuschauer.

Irgendwie scheine ich aber einen anderen Film geschaut zu haben, denn ähnlich wie beim vierten Einsatz der Expendables, hinterließ dieser Jason Statham-Reißer viel Kopfschütteln bei mir. Immerhin, The Beekeeper ist nicht annähernd so hässlich geraten wie der Abräumer der Goldenen Himbeere, der vor einer Fototapete gedreht wurde, doch packen konnte mich die Geschichte, die ebenfalls wie die des besagten Söldnerfilms, aus der Feder Kurt Wimmers stammt, auch nicht. Wimmer ist übrigens derjenige, der fast zeitgleich das Kinopublikum mit seiner unsäglichen Kinder des Zorns-Variante langweilte. Playzocker Reviews aka Zocki, mit dem ich im zusammen The Beekeeper im Kino sah, wimmerte (!) mehrfach entrüstet zu mir herüber: „Und für dieses Drehbuch wurde jemand bezahlt.“  

Nun gut, die Story bei handfesten Haudrauf-Filmen ist meist eh sekundär, trotzdem ist das Drehbuch die größte Schwäche an The Beekeer. So erinnern viele Momente nicht von ungefähr an John Wick in der Spar-Variante. Statham spielt darin Adam Clay, den Imker. Der wohnt in der Scheune von Clair Huxtable (Phylicia Rashad) aus der Cosby-Show, die hier allerdings Eloise heißt und alleinstehend ist. Der Rauschebart-Imker, der uns hier als Mann um die Vierzig verkauft werden soll (Statham ist Mitte fünfzig), murmelt immer wieder den Satz „Sie sind die erste Person, die sich je um mich gekümmert hat.“ und verspricht ihr zum Dank ein Glas Honig, welches er am Abend vorbeibringen möchte.

Fünf Filmminuten später ist Mrs. Huxtable jedoch schon tot – Selbstmord, da böse, böse Hacker ihr gesamtes Ersparnis vom virenverseuchten PC abgebucht haben, inklusive der 2 Millionen Dollar, die sie in einem Treuhandfond für hilfsbedürftige Kinder verwaltet hat. Ganz schön gemein. Vielleicht hat sie aber auch nur das Drehbuch gelesen und suchte Erlösung. Wer weiß das schon so genau?

Unfassbar doof, aber irgendwie auch lustig, wie uns Drehbuch-Wimmer und Regisseur David Ayer die bösen Hacker präsentieren. (Kurz nebenbei: Ayer hat zuletzt den furchtbaren The Tax Collector mit Badboy Shia LaBeouf auf uns losgelassen, den zurecht niemand gesehen hat). Der Oberhacker ist ein Zac Efron für Arme, der seine Untergebenen wie ein Gameshow-Moderator bei Laune hält und unter dem Applaus seiner Kollegen Omis die Rente abluchst. Gespielt wird er von David Witts, der sichtlich Spaß an der Farce hatte, jedoch viel zu früh aus dem Film geschrieben wurde. Jedenfalls schreit die Aktion natürlich nach Rache seitens des Honigmannes, doch der muss sich erstmal mit Grandma Huxtables Tochter herumschlagen, die ausgerechnet FBI-Agentin ist und Statham beim Betreten der Wohnung der alten, toten Dame mit einem Glas Honig und einem Messer in der Hand erwischt. Ihr Rollenname lautet Agent Verona Parker (Emmy Raver-Lampman) und sie störte mich gewaltig, da ihre Figur, obwohl sie zu den richtig Guten gehört, unfassbar unsympathisch daherkommt.

Warum ihre Figur, die von der Tat zunächst nichts mitbekommen hat, mit gezogener Waffe durch das Haus ihrer Mutter schleicht, bleibt rätselhaft. Als Huxtable Jr. ihre tote Mutter erblickt, reagiert sie mit einem lapidaren „Huch!“ – das Mutter-Tochter-Verhältnis scheint nicht das Beste gewesen sein. Natürlich glaubt sie zunächst, Statham hätte ihrer Mutter mit seinem Honigglas oder dem Messer in den Kopf geschossen – ein Weltklasse-Agent wird wohl nie aus ihr. Als sich wenig überraschend die Unschuld Stathams herausstellt, schwört dieser grausame Rache an den bösen Buben („Sie war die Einzige, die sich je um mich gekümmert hat!“er wird nicht müde, diesen einen Satz immer wieder zu wiederholen).

Und so macht er sich auf, alles und jeden zu töten, der damit zu tun hat. Vom Billig-Zac Efron, bis hin zu Josh Hutcherson, der nach Die Tribute von Panem mit Five Nights at Freddys einen großen Erfolg feiern konnte und wohl keine Lust auf einen anspruchsvollen Part hatte. Seine Darstellung des reichen, verwöhnten Sohns der US-Präsidentin (Jemma Redgrave) ist ein weiteres, comichaftes Abziehbild eines Bad Guys. Skateboard fahrend und Drogen konsumierend steckt er hinter dem fiesen Hackeruniversum, was bedeutet, dass er am Telefon stets rumschreit, da niemand den Imker stoppen kann. Sein Papa ist übrigens Jeremy Irons, der ihm die goldenen Worte sagt: „Du hast Dich mit einem Beekeeper angelegt, jetzt wird er nicht aufhören, bis Du tot bist!“ – Da hat Herr Wimmer aber fleißig bei John Wick abgeschrieben.

Nicht falsch verstehen, hier kracht es alle paar Filmminuten und das macht oftmals auch Spaß, auch wenn viele Actionszenen schwach choreographiert sind und unter zu vielen, verwirrenden Schnitten leiden. Immerhin, der finale Fight gegen den bööösen Lazarus (Taylor James) ist ordentlich gefilmt und besticht durch seine Härte. Mehr davon wäre schon geil gewesen. Schräg auch, dass Jason Statham eigentlich keine Handlungsszene bestreitet und stattdessen immer nur auftaucht, wenn wieder Krawall auf dem Drehplan steht. Alle handlungsrelevanten Szenen bestreiten die ziemlich nervige Agentin Parker und ihr sympathischerer Kollege Matt Wiley (Bobby Naderi). Statham absolviert seinen Part komplett physisch und wenig ironisch. Wenn er dann mal tatsächlich spricht, kommen Kühlschrankweisheiten wie „Entscheiden Sie: Gewinnt das Gesetz – oder die Gerechtigkeit?“ über seine bärtigen Lippen. Auch Jeremy Irons, der einen herrlichen Bösewicht hätte abgeben können, bekommt nichts zu tun.

Im Kino sichtete ich den Film im ziemlich abgewrackten 4DX-Kinosaal in Wien. Die Features, die uns dort geboten wurden, bestanden aus penetrantem Sitzrütteln und eiskalter Luft, die in den Kinosaal geblasen wurde. Dadurch wirkte der Film unerträglich, zumal man die Actionszenen gar nicht verfolgen konnte, da man immer dann, wenn etwas passierte, wild durch die Gegend geschleudert wurde. Die Sichtung im Heimkino wirkte da harmonischer und die Action einen Deut besser, trotzdem bleibt für mich Operation Fortune der beste Statham aus der jüngsten Vergangenheit.

Immerhin scheint man im verantwortlichen Synchronstudio gemerkt zu haben, was für einen Humbug Drehbuchautor Kurt Wimmer da zu Papier gebracht hat und so bemühte man sich, zumindest in der deutschen Fassung ein wenig Spaß in den Film zu bringen. Und so sagen die Bösewichte plötzlich, mit stoischem Ernst, Dinge wie: „Das kommt mir nicht in die Lümmeltüte!“ oder „Ich schäl´ ihm die Gurke!“. Das macht dann tatsächlich Laune und passt zum hanebüchenen Rest. Doch das ist alles natürlich nur meine Meinung. Der Großteil des Publikums hat den Film gefeiert, weswegen ich Euch trotz meiner recht negativen Meinung zu The Beekeeper empfehlen würde, den Film zu schauen. Zumindest, wenn Ihr auf brachiale Hirn-aus-Action steht. Mir lag zur Rezension die DVD-Variante vor, die eine entsprechende Bildqualität aufweist. Im Bonusmaterial gibt es Interviews und Trailer.

Gewinnspiel: Leonine Studios und die Presseagentur Voll:Kontakt spendieren Euch eine Blu-ray und eine DVD von The Beekeeper. Alles, was Ihr dafür tun müsst, ist eine Mail mit dem Betreff „Sumsebiene“ bis Sonntag, 28. April 2024 um 18 Uhr an christian@die-medienhuren.de zu senden und folgende Frage zu beantworten:

  • Nächstes Jahr kehrt Jason Statham in Fast X: Teil 2 zurück auf die Leinwand. Wie lautet sein Rollenname in dem Franchise?

Wir wünschen viel Glück. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.

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