Wir nähern uns dem großen Finale der FilmAB! – Reihe. Diese Woche servieren wir Euch einen echten Knaller, versprochen. Denn die verflixte 13 ist der mit Abstand durchgeknallteste Beitrag der Lübecker Schüler. Kommt und seht die Welt mit Willys Augen…

Produktion: Kai Kinnert, Patrick Schwedler (für In Via Lübeck e.V. und Jobcenter Lübeck)

Drehbuch und Schnitt: Kai Kinnert

Regie: Michael Britting und Lukas Gottwald

Darsteller: Lukas Gottwald, Niclas Zügel, Nino Schulz, Kai Kinnert, Manuel Tietz, Marc Zwinz, Hartmut Lange

Laufzeit: 67 Minuten

Artikel von Christian Jürs

Willy (Lukas Gottwald) lebt in einer seltsamen, aber grenzenlos harmlosen Welt. Es gibt keinen Ärger, keinen Streit und schon gar keine Verbrechen. Doch eines Tages ist alles anders. Willys Freundin Lotte ist spurlos verschwunden – und schon scheint der Ablauf in Willys Welt zum Stehen gekommen zu sein. Denn nicht nur Lotte ist weg – sondern auch ihr ganzes Haus. Was steckt dahinter? Wieso verschwinden Menschen mit ihren Häusern? Und warum scheint das niemanden groß aufzuregen? Willy beginnt Lotte zu suchen und setzt damit die Harmonie der Gemeinschaft aufs Spiel: Dann alles hat seinen Platz, auch Willy. Und da Willy plötzlich aus seinem Alltag ausbricht und mit der Suche nach Lotte beginnt, weckt Willy das Interesse der Polizei, die hinter seinem Verhalten eine Verschwörung ahnen. Und plötzlich macht Willy eine Entdeckung, die die Welt aller ins Wanken bringt….

Klingt merkwürdig meint Ihr? Neee… ist noch viel schräger. In Willys Welt hat jeder Tag nämlich immer den exakt identischen Ablauf. Williy geht zum Bäcker, bei dem Lotte bereits in der Schlange steht und ihre Brötchen erhält. Nicht nur das, die Schlange besteht auch immer aus den gleichen Personen. Danach trifft Willy den Briefträger, der jeden Tag die gleichen Briefe an die immer selben Personen ausliefert, danach fährt er mit dem Zug zur Uni, wo die immer gleichen Gestalten (unter anderem ein Hirnchirurg, der dem Bäcker zum verwechseln ähnlich sieht) mit ihm einsteigen. In der Uni lehrt ein eigenartiger Professor die immer gleiche Formel… So geht das den ganzen Tag, welcher schließlich seinen Höhepunkt beim erneuten Treffen mit Lotte  an der immer gleichen Stelle findet.

Als Lotte eines morgens plötzlich verschwindet, geht absolut gar nichts mehr. Willy wird skeptisch, hinterfragt die Dinge und ruft, wie oben bereits erwähnt, die Polizei auf den Plan. Aber nicht irgendeine Polizei. Nein, es gibt ein Wiedersehen mit Günther Brandt (Kai Kinnert), der sich zum Donutfresser und Sesselpupser gemausert hat. Was ist aus dem Mann aus „Alle Jahre wieder“ und „Die Bonsai Connection“ bloß geworden? Fragen über Fragen, die Ihr euch unbedingt mit diesem Kleinod von Film beantworten lassen solltet.

Ja, Ihr merkt, ich gerate ins Schwärmen, wenn es um „Willys Welt“ geht. Zu recht, denn dieser absurd-komische Film zieht seine Zuschauer für 67 Minuten in seinen Bann. Dabei könnte man zunächst meinen, dass seien ja schreckliche Laien, die da monoton ihre Texte runterrattern, doch der Wahnsinn hat Methode und so erkennt man im letzten Drittel, was wirklich hinter dem ganzen Irrsinn steckt.

Apropos Darsteller: Lukas Gottwald spielt den Willy ganz ausgezeichnet. Er schafft es, dass das Publikum mit ihm bei der Suche nach Lotte mitfiebert. Aber auch seine Kollegen machen einen prima Job. Auch Marc Zwinz ist hier letztmalig dabei. Sein Drehtag stand aber unter keinem guten Stern, denn sintflutartiger Regen machte seine Außenaufnahmen unmöglich. Daher wurde sein Part komplett vor der Green-Screen gedreht, was man zwar durchaus erkennt, sich in diese Welt des Wahnsinns allerdings hervorragend einfügt.

Kai Kinnert spielt eine gänzlich andere Variante des Polizisten Günther Brandt und unterhält dabei ganz vorzüglich. In alten Polizeiuniformen nehmen er und sein Kollege die Verfolgung auf:

„Hinterher!“

„Vorweg wäre auch erstaunlich!“

Diesmal durfte Hartmut Lange neben dem üblichen Schülercoaching wieder eine wichtige Rolle übernehmen, die im übrigen Licht ins Dunkel bringt. Mehr sei an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Das würde Euch den Spaß rauben.

Leute, schaut Euch den Film an. Es lohnt sich! Ein Juwel, welches entdeckt werden möchte.

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