Endlich ist es soweit und wir kommen in den Genuss des zweiten und letzten Teils des WOLFY OFFICE Krimihörspiels, in dem ein pensionierter Polizist in einem eingeschneiten Mädchenpensionat auf Mörderjagd geht. Leider heißt es damit auch Abschied nehmen von einem der ganz großen Synchron- und Hörspielsprecher. Ekkehardt Belle, der leider kürzlich und viel zu früh verstarb, ist hier nochmal in der Hauptrolle zu hören. Ob es ein würdevoller Schwanengesang wurde, könnt Ihr nun nachlesen.

Regie: Thomas Plum

Darsteller: Ekkehardt Belle, Sara Wegner, Angelika Osusko, Saskia Haisch, Pia-Rhona Saxe

Artikel von Christian Jürs

Am 31. Januar diesen Jahres kam die schreckliche Meldung: Ekkehardt Belle verstarb im Alter von nur 67 Jahren an den Folgen einer Operation. Der ehemalige Schauspieler, der in den 70ern des Öfteren in harmlosen Schmuddelfilmchen mit klangvollen Titeln wie Matratzen Tango auftrat, hatte sich längst von der Schauspielerei verabschiedet und fand ausreichend Arbeit als gefragter Synchronsprecher. So übernahm er, nach dem Ableben von Kurt Wolf, die deutsche Synchronarbeit für Steven Seagal. Zunächst noch im Wechsel mit Thomas Wolf, war Belle ab 2009 der alleinige Sprecher der Kampfwurst. Auch Eric Roberts und Danny Trejo durfte er das ein- oder andere Mal vertonen und er war der erste Ash im kultigen Tanz der Teufel.

Ekkehardt Belle

In diesem Zweiteiler übernahm Belle die Hauptrolle des pensionierten Kommissars Hans Berg, der mit dem Auto in einen Schneesturm gerät und in einem fast unbewohnten Mädchenpensionat Unterschlupf findet. Doch sein ehemaliger Beruf holt ihn ein, als plötzlich ein heimtückischer Mord geschieht…

Auch wenn dies quasi die Inhaltsangabe des Erstlings ist, viel näher möchte ich auf die Handlung gar nicht eingehen, um Spoiler zu vermeiden. Wohl aber möchte ich erwähnen, dass sich dieses Finale, nachdem Teil eins damit beschäftigt war die Figuren und schließlich die eigentliche Tat einzuführen, mit der Ermittlungsarbeit von Herrn Berg beschäftigt und dabei absolut kurzweilig geraten ist. Dies war ja auch in den Poirot-Filmen immer das Highlight. Natürlich gibt es die ein- oder andere Logiklücke und die Wirkung einer bestimmten Droge wird, ebenso wie die Dauer des Trips, völlig realitätsfern dargestellt – hab ich mal irgendwo von irgendwem gehört. Doch dies dürfte Krimifans wenig stören, kommen diese doch voll auf ihre Kosten.

Angelika Osusko

Nein, im Gegensatz zum kürzlich ebenfalls von Wolfy Office veröffentlichten Drama-Hörspiel Berlin… ich hasse dich!, welches bei mir, beschönigen wir es mal, nicht ganz so gut wegkam, gibt es hier wenig Anlass zu Kritik. Die Geschichte ist insgesamt recht knackig erzählt, die Sprecher gut aufgelegt und die Auflösung einigermaßen schlüssig. Schade, dass Corona dem eigentlichen Plan, ein Livehörspiel daraus zu realisieren, einen Strich durch die Rechnung machte. Schön dafür, dass wir nun Ekki bis in alle Ewigkeit als Hans Berg auf CD oder im Stream hören können.

Den Niedergang des CD-Formats bekommen wir auch hier zu spüren. Lediglich im Wolfy Shop und bei Pop.de wird Blaues Herz Teil 2 in physischer Form angeboten. Überall sonst gibt es lediglich die mp3-Variante. Eine Entwicklung, die im Musik-, wie im Filmbereich ebenfalls stattfindet.

Henrike Tönnes

Um dieser Entwicklung wenigstens ein klein wenig entgegenzusteuern, appeliere ich an Eure Sammelleidenschaft. Kauft Euch das Teil direkt beim Hersteller. Dieses Hörspiel aus dem Hause Wolfy Office ist es wirklich wert.

Rezension Teil 1

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