Acht Jahre gingen ins Land zwischen den beiden 48 Hrs.-Filmen. Eine Zeit, in der Nick Noltes Karriere relativ konstant verlief, während Eddie Murphy voll durchstartete. Als dieser Film in die Kinos kam, war der Zenit seiner Box-Office-Erfolge gerade erreicht. Murphy erhielt ein vielfaches seiner Gage von Erstling und erntete zudem den ersten der beiden Hauptcredits. Nicht die einzige Änderung gegenüber dem Erstling, kommt das Sequel doch wesentlich massenkompatibler und weniger dreckig daher. PARAMOUNT PICTURES HOME ENTERTAINMENT hat natürlich auch dem Sequel ein 4K Update verpasst, welches ich für Euch mal in den Player geworfen habe.

Originaltitel: Another 48 Hrs.

Regie: Walter Hill

Darsteller: Eddie Murphy, Nick Nolte, Kevin Tighe, Brion James, Andrew Divoff, Ed O´Ross

Artikel von Christian Jürs

Was hab ich mich damals geärgert. Und wieder 48 Stunden lief im hiesigen City Center Kino mit einer Freigabe ab 16 Jahren und ich blitzte, zu der Zeit 15 jährig, an der Kinokasse ab. Kein Ausweis = kein Zutritt. Der Abend war gelaufen. Später war ich dann dankbar, den Film erst auf VHS sichten zu können, da das rote FSK-Logo unzensierten Filmspaß versprach. Die Kinofassung, wie ich später erfuhr, musste leider massiv Federn lassen. Und dass, obwohl die Fortsetzung wesentlich handzahmer und vor allem sauberer daherkam als der Vorgänger. Die deutschen Zensurbehörden kannten aber keine Gnade und verbannten die ungekürzte Fassung sogar für mehrere Jahre auf den Index. Heute gibt es Und wieder 48 Stunden, wie auch den Erstling, unzensiert ab 16 Jahren zu kaufen.

Eine dreiköpfige Rockerbande (Ted Markland / Andrew Divoff / David Anthony Marshall) veranstaltet in einer Wüstenbar ein Massaker, indem sie den Besitzer (Hoke Howell) und zwei Cops (Yana Nirvana / Ken Medlock) erschießen. Zuvor erhielten sie den Auftrag von Tyrone Burroughs (Brent Jennings), der im Namen des ominösen Superverbrechers und Drogendealers Iceman arbeitet, einen Mann, der gerade aus dem Knast entlassen werden soll, zu eliminieren: Reggie Hammond (Eddie Murphy).

Nicht die einzigen Killer, die auf den ehemaligen Ganoven angesetzt werden. Kurze Zeit später schreitet der immer noch als Cop tätige Jack Cates (Nick Nolte) auf einer Rennbahn ein, auf der Burroughs einen weiteren Profikiller (Joel Weiss) zu rekrutieren versucht. Beim Schusswechsel zwischen den Beiden gerät eine Tankstelle in Brand und röstet den Auftragsmörder, seine Waffe wird jedoch nicht am Tatort gefunden, was Cates eine Menge Ärger einbringt. Lediglich ein angebranntes Foto von Reggie Hammond kann aus der Asche geborgen werden. Ein Indiz, dass er das Ziel des Profikillers sein sollte. Aufgrund der fehlenden Waffe steht für Jack allerdings eine Anklage wegen Todschlags im Raum, die der arrogante Detective Blake Wilson (Kevin Tighe) von der Inneren Sicherheit, dem Cates schon lange ein Dorn im Auge ist, in die Wege leitet.

Jacks einzige Chance seine Weste wieder reinzuwaschen und dem Iceman das Handwerk zu legen ist Reggie, der sich jedoch querstellt, da der Cop das für den Knastbruder verwarte Geld als Druckmittel für eine gemeinsame Zusammenarbeit nutzt. Als sein Transport in die Freiheit aber von der Rockerbande angegriffen wird und Reggie nur knapp mit dem Leben davonkommt, willigt dieser zähneknirschend ein, nochmals mit Jack gemeinsam die Straßen von San Francisco unsicher zu machen.

Und wieder 48 Stunden verläuft in ähnlichen Bahnen wie sein Vorgänger, jedoch nach dem Prinzip höher, schneller, weiter. Das Budget, welches im Vergleich zum Erstling verdreifacht wurde, investierte man in aufwändige Verfolgungsjagden, Explosionen und Shootouts, die allesamt, dank der versierten Regie von Walter Hill, durchaus sehenswert sind. Allerdings füllten sich die Taschen der Crew auch deutlich mehr. So bekam vor allem Eddie Murphy, der in den 80ern zum Hitgaranten avancierte, stolze 7 Mio Dollar für seinen erneuten Auftritt als Reggie Hammond. Man merkt ihm den Starruhm auch deutlich an, wirkte er im ersten Teil in seinem Anzug noch wie ein schmieriger Ganove, so kommt er nun wie ein erfolgreicher Geschäftsmann daher. Auch Nick Noltes Rolle wurde glattgebügelt. War sein Jack Cates anno 1982 noch ein saufender, polteriger Haudrauf, kommt auch er nun gestriegelt und geschniegelt daher. Da passt es auch, dass seine Synchronstimme von Tommi Piper auf seinen damaligen Stammsprecher Thomas Danneberg gewechselt wurde, der deutlich harmloser, aber auch witziger rüberkommt.

War Nur 48 Stunden noch bedeutend für die Entwicklung des Buddy-Actionmovies, wurde aus Und wieder 48 Stunden zwar ein kurzweiliges Vergnügen, aber eben auch ein 08/15-Actionvehikel seiner Zeit ohne Ecken und Kanten. Insbesondere die Motorradgangsterbande wirkt wenig realistisch und ein Stück weit unfreiwillig komisch. Hinzu kommt, dass der Verleiher Walter Hill dazu nötigte, seinen ursprünglich 145 Minuten langen Film auf schlappe 95 Minuten herunterzukürzen, um mehr Vorstellungen am Tag in den Lichtspielhäusern spielen zu können und den Film mehr auf rasante Actionkomödie zu trimmen. Dadurch wirkt die Handlung ein wenig gehetzt und die finale Auflösung, wer sich hinter dem Iceman verbirgt, beliebig. Frank McRae beispielsweise, der seinen Part als Captain Haden wiederholte, fiel gänzlich der Schere zum Opfer. Auch ein anderer Darsteller, nämlich der, der sich später als Iceman outet, beklagte nach dem Dreh, dass der Großteil seiner Szenen schlichtweg weggelassen wurde und somit seiner Figur die Charaktertiefe entzogen wurde. Interessant auch, dass Frauenrollen, zumindest in dieser Schnittfassung, beinahe gar nicht existent sind, obwohl man bemüht war, den Film massenkompatibler als seinen Vorgänger zu gestalten. Bei aller Kritik muss ich aber eingestehen, dass Und wieder 48 Stunden trotz allem kurzweiligen Spaß bereitet. Kein Genremeilenstein, aber immer noch gutes Action Fast Food vom Reißbrett.

Mir lag zur Rezension der 4K UHD-Rohling vor. Qualitativ geht dieser in Ordnung, auch wenn das Bild ein wenig kontrastreicher und farbenfroher hätte ausfallen können. Das Bonusmaterial soll sich auf der Blu-ray befinden (die mir nicht vorlag). Hier soll es Interviews und Trailer zu finden geben. Außerdem soll die Verpackung ein Wendecover ohne FSK-Logo besitzen.

Und hier geht´s zur Rezi vom Original Nur 48 Stunden

Amazon-Links:

4K UHD (plus Blu-ray)

4K UHD (plus Blu-ray) 2 Filme Set

Mediabook (Blu-ray) Double Feature

Blu-ray Double Feature

DVD

Laserdisc

Prime Video

Zurück zur Startseite