What a FeelingSaturday Night Fever und Grease ebneten in den späten Siebzigern den Weg für diesen videoclipartigen Kulthit, mit dem die Erfolgsproduzenten Don Simpson und Jerry Bruckheimer ihren Einstand gaben. PARAMOUNT HOME ENTERTAINMENT verpasste dem Erfolgsstreifen der frühen 80er, der gespickt ist mit weltberühmten Rock- und Pophits, zum vierzigjährigen Jubiläum ein 4K Update im Limited Steelbook. Jetzt legt der Verleiher die Amaray-Variante nach. Ich verrate Euch, what a feeling es ist, den Film zu schauen.

Regie: Adrian Lyne

Darsteller: Jennifer Beals, Michael Nouri, Sunny Johnson, Lee Ving, Kyle T. Heffner

Artikel von Christian Jürs

Regisseur Adrian Lyne (9 1/2 Wochen / Eine verhängnisvolle Affaire) und Drehbuchautor Joe Eszterhas (Basic Instinct / Showgirls) – Ein Duo, welches darauf schließen ließ, dass der Tanz, den Jennifer Beals hier (teilweise gedoubelt) aufführt, deutlich schmutziger ausfallen dürfte, als der, den Jennifer Grey und Patrick Swayze vier Jahre später auf´s Pakett legen durften. Und so falsch lag ich mit dieser Vermutung tatsächlich nicht, wie ich bei Sichtung der vorliegenden 4K Scheibe feststellen musste. Here we go:

Tagsüber arbeitet sie als Schweißerin in einer Fabrik in Pittsburgh, doch abends lebt die achtzehnjährige Alexandra (Jennifer Beals) so richtig auf. Denn dann stellt sie ihr Tanztalent unter Beweis. Mit einem Hauch von nichts bekleidet, räkelt sich die junge Frau auf der Bühne des Mawby´s, einer Mischung aus Burgerbude und Varietétheater, wo auch mal der Imbisskoch Richie (Kyle T. Heffner) seine fünf Minuten Ruhm als mieser Stand Up Comedian wahrnehmen darf. Seine Partnerin Jeanie (Sunny Johnson), übrigens Alexandras beste Freundin, arbeitet im Mawby als Kellnerin und träumt ebenfalls vom großen Durchbruch – in ihrem Fall von dem als Eiskunstläuferin, während Alexandra den Traum hegt, an einer professionellen Tanzakademie angenommen zu werden. Für eine Bewerbung fehlt ihr jedoch der nötige Mut.

Eines Abends erblickt Nick Hurley (Michael Nouri), Boss der Fabrik, in der Alexandra arbeitet, die Hupfdohle und verliebt sich instant in das halb so alte Mädchen. Der Lockenkopf erteilt ihrem Chef zunächst aber eine Abfuhr. Ihre Einstellung ihm gegenüber ändert sich, als der schmierige Stripclubbesitzer Johnny C. (Lee Ving) dem Mädchen eines Abends auflauert, den sie kurz zuvor im Mawby´s, aufgrund seiner aufdringlichen Art, bloßgestellt hatte. Nick vertreibt den bösen Buben und folgt der sich noch immer zierenden Fahrradfahrerin Alex in bester Stalkermarnier im Auto bis zu ihrer erstaunlich großen Behausung samt Tanzfläche, die ich mir mit achtzehn Jahren mit Sicherheit nicht hätte leisten können (geschweige denn heute, bei den Mietkosten). Wer so konsquent aufdringlich ist wie Sugardaddy Nick, dessen Beharrlichkeit zahlt sich schließlich aus. Also gibt Alexandra schließlich klein bei und lässt sich auf ein Date bei Pizza in ihrem Loft ein. Aus dem geplanten Mafiatorteessen wird aber nix, denn das Drehbuch stammt ja, wie bereits erwähnt, von Joe Eszterhas, also wird stattdessen geschnackselt. Ein Happy End für die Liebe?

Ansonsten gibt es nicht allzuviel Handlung zu vermelden. Natürlich versuchen sich Jeanie, Richie und Alexandra irgendwann in der Erfüllung ihrer Träume – mit unterschiedlichem Ergebnis. Auch ist der smarte Nick, trotz des Altersunterschieds und seiner aufdringlichen Art, ein gaaaaanz lieber Kerl, der seiner Flamme unterstützend unter die Arme greift und natürlich kann sich Alexandra auf der Zielgeraden doch noch dazu durchringen, eine Bewerbung bei der Akademie einzureichen und anschließend dort vorzutanzen.

Flashdance punktet vor allem mit seinem fantastischen Soundtrack. Sei es der Score von Giorgio Moroder oder die vielen Hits von Irene Cara, Laura Branigan, Donna Summer und Joan Jett, die clipartige Inszenierung, die dazu führte, dass man die zugehörigen Musikvideos ohne Zugabe weiterer Aufnahmen komplett mit Filmmaterial füllen konnte oder die mitreißenden Tanzinszenierungen – der gerade einmal 95 minütige Spaß vergeht wie im Fluge. Und doch ist das alles ziemlich hanebüchen.

So fragt man sich, was das Mawby überhaupt für ein Schuppen ist, wenn dort nur burgerfutternde Männer verkehren und der Chef des Ladens (Ron Karabatsos) sich selbst immer wieder über die aufwändigen Kulissen wundert, in denen Alexandra ihre schrägen Tanzeinlagen darbietet. So gibt es mal ein aus dem Nichts auftauchendes Stroboskoplicht oder eine Regendusche, die auf den leichtbekleideten Körper der Tänzerin niederprasselt. Hier kommt die verruchte Männerfantasie von Regisseur und Drehbuchautor zum Tragen. Ebenso in dem relativ unbedeutenden Szenenblock, in dem sich Kellnerin Jeanie mit einem saftigen Trinkgeld von Schmierlappen Johnny überzeugen lässt, ihren Job hinzuschmeißen, um fortan im Stripschuppen die Hüllen fallen zu lassen (kurze Fleischbeschau inklusive). Dass das Tanzfinale dann auch noch in aller Eile aus irgendwie unpassenden Zappeleien und wilden Sprüngen zum Titelsong abgehandelt wird, hinterlässt einen etwas schalen Beigeschmack. Flashdance ist eine weibliche Geschichte von Männerhand erzählt – und das merkt man leider. Immerhin punktet der Film mit seinem Achtzigercharme.

Mir lag zur Rezension die 4K-Scheibe als Rohling vor. Diese verfügt über ein glasklares Bild und eine sehr gute Tonqualität (Englisch DTS-HD MA 5.1 / Deutsch DD 2.0). Extras gibt es keine.

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