Auch wenn derzeit noch angenehme Spätsommertemperaturen herrschen, die Grippewelle kommt. Die ersten Triefnasen habe ich schon im näheren Umfeld gesichtet. Auch die Enterprise hat mit einer Infektion zu kämpfen, die ist allerdings weit bösartiger. Dabei handelt es sich um die Assimilation durch die Borg, den Erzfeinden von Captain Jean-Luc Picard. PARAMOUNT HOME ENTERTAINMENT ruft nun zum letzten Gefecht gegen die kybernetischen Bioorganismen in gestochen scharfem 4K UHD in der Sammelbox. Für mich der beste Kinoeinsatz der ‚Next Generation´-Crew. Warum, das verrate ich im Artikel.

Originaltitel: Star Trek: First Contact

Regie: Jonathan Frakes

Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, James Cromwell, Alfre Woodard, Alice Krige

Artikel von Christian Jürs

´Adios Amor´ von Andy Borg war ein Angriff auf unsere Geschmacksnerven und ähnlich fatal wie die Attacken der Borg im Star Trek-Universum. Doch genug des Schabernacks, wir widmen uns heute einem ernsthaften Thema: Der Rettung der Enterprise vor dem qualitativen Untergang. Denn nachdem Star Trek VII – Treffen der Generationen auf dieser Ebene ein wenig einbrach, übernahm der Commander das Ruder hinter den Kulissen. Jonathan Frakes, bekannt als William Riker an Bord der Enterprise, streifte das Regiezepter über, wie einst seine Vorgänger Leonard Nimoy und William Shatner vor ihm. Eine gute Wahl, wie sich herausstellen sollte.

Einst wurde Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) von den Borg entführt und gefangen gehalten. Deren Plan ist es, sämtliches intelligentes Leben zu assimilieren und zu einem Borg-Kollektiv zusammenzuführen, quasi die perfekte Spezies zu bilden. Glücklicherweise konnte der Captain von seiner Crew gerettet werden, seine Albträume aus dieser Zeit sind ihm allerdings geblieben.

Im Jahr 2373 starten die Borg dann den ultimativen Angriff auf die Föderation, der von Erfolg gekrönt zu sein scheint. Zwar findet Picard einen Weg, gemeinsam mit der in Mitleidenschaft gezogenen Flotte den angreifenden, riesigen Borg-Würfel zu zerstören, doch ein kleines, kugelförmiges Borg-Raumschiff entkommt ihnen in einen Zeitstrudel, der offenbar in die Vergangenheit führt, da urplötzlich die gesamte Erdbevölkerung assimiliert ist. Einzig die USS Enterprise NCC-1701-E entging diesem Schicksal, da sie sich ebenfalls im Sog des Zeitstrudels befindet. Ohne zu zögern, folgt Picard mit seiner Crew den Borg – zurück ins Jahr 2063. Dem Jahr, in dem die Menschheit erstmals den Warpantrieb einsetzte und dadurch erstmals mit außerirdischem Leben in Kontakt trat.

Auch hier bestätigt sich wieder die Fanregel, dass die gerade nummerierten Star Trek-Filme die Besten der Reihe sind, während die ungeraden Machwerke ein wenig abstinken. Wie bereits in Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart wagt die Enterprise hier einen Sprung in die Vergangenheit. Doch während man dort noch in die damalige Gegenwart der 80´er Jahre zurückging, blieb man hier in einem dezenten Zukunftssetting, welches aber, abgesehen vom ersten, gebauten Raumschiff, auch in den 90´er Jahren hätte angesiedelt sein können, da man sich für ein reines Waldsetting entschied.

Auch hier funktioniert der Culture Clash fantastisch, wobei die Enterprise Crew hier nicht für die Lacher sorgt, sondern die verwirrten Erdlinge des mittleren 21. Jahrhunderts. Hierbei sorgt insbesondere Warp-Erfinder Dr. Zefram Cochrane (James Cromwell) als Whisky- und Rockmusikfan für Erheiterung. Aber auch seine Assistentin Lily Sloane (Alfre Woodard) ist klasse. Sie darf sich, gemeinsam mit Captain Picard, gegen die Borg zur Wehr setzen. Hier sei eine besonders amüsante Holodeckszene erwähnt, die an die guten, alten Film Noir Klassiker erinnert. Den bleibendsten Eindruck hinterlässt aber Alice Krige als verführerische Borg Königin, die ganz offenbar von Clive Barkers Cenobiten beeinflusst wurde.

Die anderen Abenteuer der Next Generation Crew:

Star Trek VII – Treffen der Generationen

Star Trek IX – Der Aufstand

Star Trek – Nemesis

Star Trek VIII – Der erste Kontakt ist tempo- und actionreich, düster, aber auch humorvoll und generell rundum gelungen. Ein Highlight innerhalb der Filmreihe, welches Bezug auf die klassische Moby Dick-Geschichte nimmt, wobei Patrick Stewart hier schonmal die Rolle des Captain Ahab antesten konnte, die er zwei Jahre später in einer TV-Miniserie übernahm. Erstaunlich, wie gut die Spezialeffekte dieses Films gealtert sind. Diese wirken oftmals frischer als bei so manchem CGI-überladenen, aktuellen Blockbuster.

Mir lag zur Rezension zwar ´nur´ die neu-remasterte Blu-ray-Variante vor, aber bereits die überzeugt optisch wie audiovisuell auf allen Ebenen. Fast, als habe man einen aktuellen Film vor sich liegen, dabei hat der Schinken bereits 27 Jahre auf dem Buckel. Erneut ist die Scheibe zudem randvoll mit Bonusmaterial wie Featurettes und Audiokommentaren, damit dem Fan auch ordentlich etwas geboten wird. Wer Star Trek mag und den Film noch nicht im Regal stehen hat, kann bedenkenlos zugreifen, egal ob in der Box oder als Einzelscheibe.

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