Aaron Falk ist zurück. Der Bundespolizist, gespielt von Eric Bana, ist Hauptfigur einer bislang zweiteiligen Krimireihe aus der Feder der australischen Autorin Jane Harper. 2022 erschien die Verfilmung des Thriller-Romans Hitze, in dem ein vermeintlicher Amoklauf den Titelhelden zurück in seine, von einer schweren Dürre geplagten, Heimatstadt führt. Sein zweiter Fall spielt in einem komplett gegensätzlichen Setting. Diesmal gibt es statt gelbem Sand dichte, grüne Wälder und statt Trockenheit und Hitze herrschen Regen und Kälte. Was geblieben ist, ist eine spannende Kriminalgeschichte, die jetzt im Verleih von LEONINE STUDIOS im Handel erscheint.

Regie: Robert Connolly

Darsteller: Eric Bana, Anna Torv, Deborra-Lee Furness, Sisi Stringer, Jacqueline McKenzie

Artikel von Christian Jürs

2022 war ein schwaches Filmjahr. Corona steckte noch in den Gliedern der Filmindustrie und erst nach und nach kamen die zu Pandemiezeiten verschobenen Filme wieder in die Kinos. Eine gute Gelegenheit, sich den kleineren Werken im Heimkinobereich zu widmen. So entdeckte ich damals den australischen Kriminalfilm The Dry – Die Lügen der Vergangenheit, der mich, trotz seines gemäßigten Tempos, in seinen Bann zog. Freunde skandinavischer Krimis oder etwa der Tom Selleck-Reihe Jesse Stone bekamen hier, wonach sie dürsteten. Das Setting ist zwar in Force of Nature: The Dry 2 ein gänzlich anderes, die Erzählweise ist aber geblieben.

Der Firmenangestelltin Alice Russell (Anna Torv) steht das Wasser bis zum Hals. Da sie Gelder veruntreut hat, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu sichern und dabei erwischt wurde, muss sie fortan für die Bundespolizei, sprich Aaron Falk (Eric Bana), ihren Arbeitgeber Daniel Bailey (Richard Roxburgh) bespitzeln, gegen den eine Fahndung wegen Geldwäsche läuft. Doch Alice weigert sich und begibt sich stattdessen mit der Frau ihres Chefs, Jill Bailey (Deborra-Lee Furness), und drei weiteren Kolleginnen, den Schwestern Bree (Lucy Ansell) und Beth (Sisi Stringer) und ihrer Jugendfreundin Lauren (Robin McLeavy), auf eine Firmenwanderung in den australischen Busch.

Nach drei Tagen erhält Falk einen Anruf seiner Informantin, jedoch aus einem Funkloch heraus, so dass das Gespräch unverständlich bleibt und die Verbindung schnell abbricht. Kurz darauf tauchen die Damen, die sich auf ihrem Pfad verlaufen haben, hilfesuchend wieder auf. Eine von ihnen wurde von einer Trichternetzspinne gebissen, ansonsten sind die Damen wohlauf. Lediglich von Alice fehlt jede Spur. Die alleinerziehende Mutter bleibt verschwunden, weswegen Falk und seine Kollegin Carmen Cooper (Jacqueline McKenzie) sich vor Ort an der Suche beteiligen. Je mehr Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher scheint es, Alice noch lebend aufzuspüren. Aaron Falk setzt alles daran, sie zu finden, vor allem, da er in seiner Jugend selbst ein traumatisches Erlebnis in den Wäldern hatte.

Regisseur Robert Connolly, der auch den Erstling inszenierte, hat ein Händchen dafür, ruhige Krimistoffe packend zu inszenieren. Auch wenn Force of Nature: The Dry 2 nicht ganz an die Qualitäten des Erstlings anknüpfen kann, so wird der, vor beeindruckender Naturkulisse inszenierte Krimi doch niemals langweilig. Dies ist auch den wunderbaren Schauspielern zu verdanken, die es allesamt schaffen, ihre Figuren glaubhaft darzustellen.

Erneut werden die Geschehnisse erst in Rückblicken aufgedröselt, wodurch der Zuschauer lange im Unklaren gelassen wird, was genau mit Alice geschehen ist. Was das Trauma von Aaron Falk betrifft, so wird hier ebenfalls in Rückblicken verfahren, allerdings ist diesmal die Geschichte um ihn weniger geheimnisvoll und durchaus vorhersehbarer als beim Vorgänger. Wichtig für den Handlungsverlauf ist seine Geschichte aber erneut. Insgesamt ein sehenswerter, wenn auch nicht ganz so starker Film wie sein Vorgänger. Krimifans sollten aber unbedingt einen Blick riskieren.

Mir lag zur Rezension die DVD vor. Diese besticht durch ordentliche Bild- und Tonqualität, ich würde aber trotzdem raten, zur HD-Version zu greifen, da nur die der Naturkulisse gerecht wird. Im Bonusbereich gibt es Interviews und kurze Featurettes.

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